ADOPTION
Grundsätzliche Überlegungen
Wir möchten an dieser Stelle vorwegnehmen, dass wir im ganzen Kontakt zwischen Ihnen als Interessenten und späteren Adoptiveltern und uns unser ernsthaftes Interesse in den Vordergrund stellen, Sie so gut es geht zu informieren, damit Ihr ‚Blind Date‘ mit Ihrem neuen Familienmitglied ohne größere Problem klappt. Aber Probleme können wir bei einem Second-Hand-Fellgesichter einfach nicht aussschließen, da sie oft nicht in unserer Macht liegen – sei es weil der Hund in der Tierheimsituation völlig anders agiert als in einer Familie oder weil man sich das Fellgesichter größer, schöner, kleiner, weniger dünn usw. vorgestellt hat.
Bitte vergessen Sie nie: Unsere Fellgesichter haben teilweise Schlimmes bis Entsetzliches erlebt. Sie sind kleine Persönlichkeiten, die das ganz unterschiedlich verarbeiten und deshalb vorab unsere Bitte und Aufforderung an Sie:
Versuchen Sie so realistisch und praktisch, ehrlich und zukunftsorientiert wir möglich an diese Adoption heranzugehen und planen Sie Probleme und Geduld bei der Lösung ein.
Voraussetzungen für eine Adoption
Alle Familienmitglieder sind mit der Anschaffung des Tieres einverstanden!
Es gestehen keinerlei Allergien gegen Tierhaare von Familienmitglieder (besonders häufig
bei Katzen!)
Der Wohnraum/Lebensraum ist geeignet für das Fellgesicht (Wir vermitteln NICHT in
Zwinger- oder reine Außenhaltung. Es besteht genug Platz und auch Rückzugsbereich für das
Fellgesicht, für das Sie sich interessieren, also z.B. für große Hunde ein großer Liegeplatz
und bei Kindern ein ruhiger Bereich. Oder ist der Balkon katzensicher bzw. der Garten
fluchtsicher für Hunde und mit ausreichend hohem Zaun gesichtert?)
Der Familienanschluss muss sichergestellt sein. Wie lange wird der Hund in der Regel
jeden Tag allein sein? (Diese Frage sollten sich Welpeninteressenten unbedingt ehrlich
beantworten Welpen können nicht alleine bleiben!) und ihr Tierschutztier auch nicht von
Anfang an.
Sie wohnen in einem Mietwohnung/Miethaus? Dann brauchen Sie das schriftliche Einver-
ständnis des Vermieters zur Hundehaltung! Wir setzten das bei unseren Vermittlungen
voraus! Könnte die Hausgemeinschaft etwas gegen die Anschaffung eines Tieres hervor-
bringen? Bitte klären Sie dies auch als Eigentümer vorher ab!
Sie leben nicht nur in Ihrem Haus/Garten/Wohnung. Könnte sich der Hund/die Katze eventuell
mit anderen bei Ihnen oder in unmittelbarer Nachbarschaft lebenden Tieren nicht
verstehen? Der vorhandene Hund bzw. die Katze oder weitere Tiere sind Hunde bzw.
katzenverträglich und keine Einzeltiere? Gibt es andere Tiere – wie sind die untergebracht
(Hühner, Gänse usw)
Bei Hundeanfänger in NRW und einem Hund über 40 cm bzw. 20 kg: Haben Sie die Sach-
kundeprüfung abgelegt?
Wo können Sie mit dem Hund spazierengehen/die Katze herumstreunen? Wo kann sich
der Hund austoben? Wo wird Ihr Tier während des Urlaubs untergebracht?
Haben Sie sich ausführlich über Ihr Wunschtier informiert, kennen Sie die rassetypischen
Charaktereigenschaften?
Haben Sie die Kosten für Hundesteuern, Versicherung, Futter, Tierarztkosten usw. einkalku-
liert und können Sie diese ein Hunde- und Katzenleben lang tragen?
Und nun zu guter Letzt:
Sind Sie sicher, dass Sie einen Hund aus dem Ausland aufnehmen möchten und nicht aus dem Tierheim in Ihrer Nähe? Wir freuen uns natürlich, wenn Sie sich für eines unserer Fellgesichter entscheiden. Doch erwarten Sie bitte nicht, dass sich Ihr neues Familienmitglied immer genau nach Ihren Vorstellungen verhält! Bei den von uns vermittelten Tieren handelt es sich zum Teil um Hunde mit Traumata, die einer Tötungsstation dem Sterben anderer Tiere zusehen mussten und um um heimatlose Streuner, die keine Wohnung kennen und den Menschen bisher nur wenig von seiner guten Seite.
Fragen Sie sich daher bitte selbst VORHER, ob Sie bereit sind, bei der Aufnahme eines Tierschutz-Hundes ein gewisses Rest-Risiko einzugehen, um einem heimatlosen Tier aus dem Ausland eine neue Lebenschance zu geben!
Es ist immer schwer Referenzen im Tierschutzgeschehen anzuführen – denn jede Familie, jedes Fellgesicht, jede Lebenssituation und damit jede Adoption ist anders.